Eigentlich kann man ja gar nicht zugeben, dass man dieses Buch sehr schätzt, denn damit gibt man ja schon zuviel von sich preis.
Ich finde es schwer zu sagen um was es darin geht - Einblick in zwei Ehen, die Sorge vor dem Sich-Öffnen bzw Entblössen und doch der Wunsch, zumindest von seinem Partner, so ganz angenommen zu werden. Meine Beschreibung ist höchst unzureichend - ich finde es eben sehr lesenswert, und ob ich es zugeben will oder nicht, vieles davon klingt sehr in mir wieder.
Ein Tagebuch ohne jedes Private, etwas Anziehenderes konnte es nicht geben.
Er hatte die Urlaubsrolle, die Frau Zürn von ihm erwartete, nicht erfunden. Er hatte lediglich sein Benehmen so eingerichtet, wie es, nach seinem Gefühl, Frau Zürn am liebsten hatte. Was dabei zustande kam, hatte mit ihm angenehm wenig zu tun. Es konnte allerdings sein, dass auch das Lächeln, das Frau Zürn, sobald er und Sabine auftauchten, produzierte, nichts mit ihr zu tun hatte. Um so besser.
Helmut begriff allmählich, dass dieser Klaus Buch für einige ihm teure Jahre seines Lebens keine Zeugen mehr gehabt hatte. Und gerade aus diesen Jahren wollte er offenbar überhaupt nichts verloren gehen lassen. Zur Wiedererweckung des Gewesenen brauchte er einen Partner, der zumindest durch Nicken und Blicke bestätigte, dass es so und so gewesen sei.
Einem fliehenden Pferd kannst du dich nicht in den Weg stellen. Es muss das Gefühl haben, sein Weg bleibt frei. Und: ein fliehendes Pferd lässt nicht mit sich reden.