Das zweite Buch von Walter Moers, das ich lese - und eine wirklich hinreissende Geschichte für jeden Bücherfreund! Walter Moers "übersetzt" hier ein Buch von Hildegunst von Mythenmetz aus Zamonien, der sich nach dem Tod seines Dichterpatens aus der Lindwurmfeste auf die Reise nach Buchhain, der Stadt der träumenden Bücher, begibt. Dort erlebt er den Betrieb einer vollständig auf Bücher abgestellten Wirtschaft - die in netter Weise den Bücherbetrieb auch in unserer Welt karikiert ... (ich habe mich darüber mal mit einem Buchhändler unterhalten). Er hat ein Manuskript des besten Dichters überhaupt von seinem Dichterpaten geerbt und begibt sich auf die Suche nach dem Autor. Dies führt ihn zu vielen interessanten und überraschenden Charakteren, und dann prompt in die Katakomben von Buchhain - ein gigantisches und vielschichtiges Labyrinth unter der Stadt Buchhain. Seine Erlebnisse und Erkenntnisse dort sind einerseits haarsträubend, aber unglaublich fantasievoll und amüsant. Mehr sei hier nicht verraten ...
Sehr einfallsreich ist hier auch wieder die Sprache, die Walter Moers benutzt, in der klangmalerischen und ausgefallenen Wortwahl, wie auch in den Namen und Wortschöpfungen - ich kann mir kaum vorstellen, wie man sowas übersetzen kann (allerdings erscheint es auch in Englisch als 'The City of the Dreaming Books', in dem dann Hildegunst von Mythenmetz als Optimus Yarnspinner übersetzt wird).
Ein paar Beispiele:
Und mein Lieblingswort:
Ja, ich rede von einem Ort, wo einen das Lesen in den Wahnsinn treiben kann. Wo Bücher verletzen, vergiften, ja, sogar töten können. Nur wer wirklich bereit ist, für die Lektüre dieses Buches derartige Risiken in Kauf zu nehmen, wer sein Leben auf's Spiel setzen will, um an meiner Geschichte teilzuhaben, der sollte mir folgen. Allen anderen gratuliere ich zu ihrer feigen, aber gesunden Entscheidung, zurückzubleiben. Macht's gut, ihr Memmen! Ich wünsche euch ein langes und sterbenslangweiliges Dasein und winke euch in diesem Satz Adieu!