Die Geschichte von Vater und Tochter, deren Leben sich komplett wendet, als sie das Geigenspiel entdeckt und damit berühmt wird. Es ist von Anfang an klar, dass das ganze eine Tragödie wird - und obwohl ich Tragödien durchaus mag, so gefällt mir hier doch nicht, dass immer wieder von Anfang an auf das Tragische verwiesen wird.
Hat faszinierende Momente, aber wird nicht mein Lieblingsbuch.
Was nehme ich mit:
I cannot be awake, for nothing looks to me as it did before, /Or else I am awake for the first time, and all before has been/a mean sleep.
[Zitat von Walt Whitmann]
Die Eltern wussten auch, dass es nicht gereicht hatte. Eine Mutter fuhr der Tochter übers Haar, ein Vater legte dem Sohn die Hand auf die Schulter. Und dann, ganz plötzlich, wurde mir klar dass es immer grausam ist, wenn die Blicke der anderen auf uns ruhen; selbst wenn es wohlwollende Blicke sind. Sie machen Darsteller aus uns. Wir dürfen nicht mehr bei uns selbst sein, wir müssen für die anderen da sein, die uns von uns selbst wegführen. Und das Schlimmste: Wir müssen vorgeben, ein ganz Bestimmter zu sein. Die anderen erwarten das. Dabei sind wir es vielleicht gar nicht. Vielleicht läge uns gerade daran, kein Bestimmter zu sein und uns in einer wohltuenden Vagheit zu verstecken.
Van Vliet schweig eine Weile und sagte dann etwas, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, weil eine Furchtlosigkeit des Denkens daraus sprach, die Teil seines Wesens. war: "Das Erlebnis der inneren Fugenlosigkeit - es verdankt sich der quecksilbrigen Flüssigkeit des Wechsels und der Virtuosität, mit der wir alle Brüche sofort wegretouchieren. Und diese Virtuosität ist um so grösser, als sie nichts von sich weiss."