"Ein Roman in neun Geschichten" ist der Untertitel. Diese Geschichten sind einzeln, aber hängen zusammen und sind verwoben. Neben-Ereignisse und Neben-Personen in der einen werden entscheidend in einer anderen. Das klingt nicht neu im Konzept, speziell dazu kommt aber noch, dass die Geschichten oft extrem sind - in verschiedener Hinsicht, manchmal auch leicht surreal. Dies aber aus der überlagerung der verschiedenen Ebenen, mit denen der Autor spielt - speziell zum Beispiel in der Geschichte der Frau, die nach dem Todesurteil Krebs der Ärzte in die Schweiz zum Sterben geht - und dabei mit dem Autor der Geschichte verhandelt und bettelt, bis dieser auch am Ende einmal kurz in die Geschichte explizit hineingeht. Nur um dann wieder klarzumachen, dass die Geschichte eine Geschichte und nicht die Wirklichkeit ist. Hat mich an 'Ceci n'est pas une pipe' von Magritte erinnert, oder die dreidimensional gemalten Kugeln von Escher, die abgeknickt gezeigt werden um ihre Flachheit (und das alles auf einem flachen Druck!) zu zeigen.
Diese Verwobenheit und damit verbunden auch das Spiel um die Identität ist sehr attraktiv und auch unheimlich - ein sehr empfehlenswertes Buch!